6 StCRCler auf Reisen – Erfolge auf dem Genfersee
Auf sage und schreibe 4 Boote verteilt waren 6 Mitglieder vom StCRC bei der diesjährigen Tour du Léman à l’Aviron (TLA), der 160km-Regatta rund um den Genfersee am letzten Samstag des Septembers. Leider kam kein reines Vereinsboot zu Stande, aber Tobias Gathmann, Philip Kaltenborn und Matthias Auer bildeten immerhin 60% des Teams „Die Gummibärenbande“, zusammen mit Ruderkameraden aus Nürtingen und Wien. Genf-Veteran Jochen Betten (20ste Teilnahme, wie auch Matthias Auer) vervollständigte die Mannschaft „Sausende Seegurke“ mit Ruderern aus Kleinmachnow, Hamburg und Kleve. Michael Born war mit seinen Marbacher Ruderkollegen als „Neckar Léman Racers“ am Start, und Teresina Herb war eine der zwei Powerfrauen im rheinländischen Mixed-Team „Eine für alle und alle für eine!“.
Nach 2 Ausgaben, die bei welchen den Teilnehmenden aufgrund der Wetter- und Wasserbedingungen eine komplette Seerunde verwehrt wurde, standen die Zeichen bei dieser 53sten Edition der Traditionsregatta auf Grün. Auf eine voraussichtliche Verschlechterung der Situation am Abend durch Fallwinde aus Nordost wurde bei der exklusiven Regatta-Wettervorhersage hingewiesen. Die meisten Modelle ließen aber machbare Ruderbedingungen erwarten…
15 der ursprünglich 17 gemeldeten Boote machten sich am Samstagmorgen um 8 Uhr auf den Weg, die ultimative Herausforderung im Langstrecken-Rudersport zu bewältigen. Schnell setzen sich 3 Boote, allesamt mit StCRC-Beteiligung, von den anderen Teams ab und bildeten, mit rasch wachsendem Vorsprung, ein Dreiergestirn vor dem Hauptfeld. Das Mixed-Boot um Teresina Herb musste als erstes der drei Führungsteam abreißen lassen. Nach 1 ¼ Stunden löste die Gummibärenbande die bis dahin knapp führenden Sausenden Seegurken an der Spitze ab und setzten sich in der Folge langsam aber stetig ab. Sie sollten die Führung auch trotz des nicht immer idealen Kurses nicht mehr abgeben, hielten ab der Hälfte der Strecke den Abstand auf den ersten Verfolger nahezu konstant und fuhren nach etwas über 12 Stunden als erste über die Ziellinie. Gesamtsieg für Oldie Matthias Auer mit seinen jungen Wilden, dem Zweitteilnehmer Tobias Gathmann und den TLA-Frischlingen Philip Kaltenborn, Emil Rauscher (RC Nürtingen) und Chris Philips (LIA Wien). Die 12:15:20 Stunden bedeuteten eine Verbesserung des Rekordes in der Novizenklasse (max. 1 Bootsinsasse mit 3 oder mehr Teilnahmen) aus dem Jahre 2011 um 11 Minuten!
Im Kampf um den 2. Platz schlug das Mixed-Team nach einer schwächeren Phase im ersten Viertel der Strecke zurück und eroberte schließlich die Position nach ca. der halben Ruderdistanz wieder. Lange Zeit war der Abstand zum Dritten gering, hinten raus hatten die Langstreckenspezialist:innen aber die größten Reserven und waren auf den letzten 28 km ab dem letzten Kontrollpunkt bei Sciez sogar eine halbe Minute schneller als die Sieger! 12:23 Stunden standen bei der Zieldurchfahrt auf der Uhr, nicht einmal 12 Minuten über dem Mixed-Streckenrekord. Jochen Betten kämpfte sich mit seinen Mannen ebenfalls mit Bravour durch die nicht immer ganz einfachen Ruderbedingungen auf dem letzten Streckenabschnitt und fuhr in 12:37 Stunden den dritten Platz im Gesamtklassement ein.
Sehr viel mehr zu kämpfen mit dem aufkommenden Wind und dem damit einhergehenden Wellengang hatte aber das restliche Feld, das mit deutlichem zeitlichen Abstand hinter den drei vorneweg rudernden Teams ein eigenes Rennen um den Titel „Best of the Rest“ fuhr. Diesen Kampf beendeten Michael Born und seine Marbacher Mitstreitern als Beste, nach ca. 14,5 Stunden als erster von nur noch zwei weiteren „Finishern“. Der prognostizierte Wind kam nämlich früher und stärker als gedacht und stellte alle Mannschaften vor ernsthafte Probleme. 5 Teams waren schon vor Erreichen des Checkpoints Sciez aus dem Rennen. Im schweren Wasser nach der Kontrollpunkt-Durchfahrt gaben 5 weitere auf, soffen ab oder waren vom schlussendlichen Abbruch der Regatta aus Sicherheitsgründen betroffen. Glücklicherweise lief das Ganze aber ohne größere Schäden für Mensch und Material ab. Allerdings hatten dadurch viele Teilnehmer die zusätzliche Fleißaufgabe, ihre Boote noch in der Nacht oder am nächsten Tag über die Straße nach Genf bringen zu müssen.
Wie fast jedes Mal war am Sonntagmorgen dann die Welt wieder in Ordnung, und bei sonnigem, ruhigem Wetter wurden die Boote transportfertig gemacht, bevor es zu den Abschlussprogrammpunkten der TLA kam. Bei der Siegerehrung gab es viele glückliche Cannstatter Gesichter, sei es aufgrund von Siegen/Siegerkännchen, Rekorden, erfolgreiche Erstteilnahmen/-umrundungen, neuen persönlichen Bestzeiten – oder weil man sich ganz einfach der Herausforderung Tour du Léman erfolgreich gestellt und dabei gut performt hatte. Nach dem 3-gängigen Abschlussessen im feinen Club-Restaurant ging es für alle mit vielen Eindrücken, neuen Geschichten und jeder Menge Endorphine im Körper auf die lange Heimreise.














