DJM Köln 2022

Erstellt von Anton Gnann||Jugend

Auf dem Fühlinger See in Köln brodelte das Wasser. Dort wurde fleißig um die deutschen Meistertitel gerudert. Der StCRC war vertreten durch Henning Kalmbach, Tobias Gathmann, Philip Kaltenborn und Anton Gnann.

Der U17 Ruderer Henning Kalmbach hatte sich in einigen Trainingskilometern und nach vielen Selektionsprozessen einen begehrten Platz im Vierer ohne Stm. der B-Junioren und im Achter der gleichen Altersklasse erkämpft. Die vielen Kilometer brachten seinen Vierer mit Ruderern aus Karlsruhe und Heidelberg zusammen und formten ein starkes Team. Die Stärke zeigte sich bereits im Bahnverteilungsrennen. Dort erruderten die Renngemeinschaft um Henning den zweiten Platz und sicherten sich so eine gute Bahn. Im Bahnverteilungsrennen fahren die Boote nämlich die Bahn für den Finaltag aus. Je besser die Platzierung, desto vorteilhafter ist dann auch die Bahn im Finale. Das Rennen ist außerdem eine grobe Standortbestimmung. Doch auch der erste Platz war in Reichweite. Das führende Boot und der Vierer um Henning befanden sich etwa zwei Längen vor dem Feld. Eine Sekunde trennte die zwei führenden Boote im Ziel. Im Finale wäre alles möglich gewesen. Hennings Achter musste sich über den Hoffnungslauf für das Finale A qualifizieren. Doch dann kam Alles anders. Hennings Auftritt auf einen ersten Deutschen Meisterschaften wurde unschön durch einen positiven Coronatest beendet. Das ist einer der unglücklichsten Dinge, die einem Leistungssportler auf seinem Höhepunkt ereignen können. Damit hieß es für Henning: Abreise am Samstag. Dieser Ausgang der Meisterschaften ist zwar bitter, doch wird Henning sicherlich noch einige weitere Meisterschaften in seinem bevorstehenden Ruderleben sehr erfolgreich abschließen. Der Ausfall von Henning spiegelt sich übrigens in einem fünften Platz des Vierers wider. Da der Ersatzmann Henning einfach nicht ersetzen konnte. Wir drücken Henning alle Daumen und wünschen ihm eine gute und schnelle Genesung.

Bei den U19 Jährigen mischte Tobias Gathmann vorne mit. Er trat an im Vierer ohne Stm. der A-Junioren mit seinem Zweierpartner Amadeus Maus aus der Stuttgarter Rudergesellschaft und zwei Ruderern aus Nürtingen. Den Vorlauf am Donnerstag schlossen sie mit dem zweiten Platz ab. Und kamen damit direkt ins Halbfinale. Von dort aus zogen sie mit dem dritten Platz direkt ins A-Finale ein. Im Finale selbst erruderte die Mannschaft um Tobias den fünften Platz. Den Platz im Südteam-Achter hatte sich Tobias sehr hart erkämpft. Über persönliche Leistungen sowie die Vorregatten wie Krefeld und Duisburg, gelangten sie in den favoriten-Achter zur deutschen Meisterschaft. Im zwölf-Boote Feld gingen sie als klarer Favorit an den Start, nachdem sie bei der Regatta Duisburg den Achter gewinnen konnten. Doch das ukrainische Nationalteam, das unter der Hannoverschen Rudervereinigung startete und ein Boot aus Berlin/Dresden/Magdeburg und Hamburg machte dem Südteam-Achter einen Strich durch die Rechnung. Durch die Vorrennen der Ruderer aus Tobias Achter waren die Kraftreserven nicht ganz ausreichend, um auf Gold-Kurs zu fahren. Dennoch konnten sie sich nach spannendem Rennen einen sehr starken dritten Platz erkämpfen.

Im leichten Männer Vierer ohne Stm. gingen mit Philip und Anton zwei Cannstatter im Feld der U23 an den Start. Die Renngemeinschaft mit Nicolai Keefer aus Marbach und Loris Waidelich aus der Stuttgarter Rudergesellschaft hatten bereits drei Wochen vorher bewiesen, dass sie vorne mitmischen können. Die finalen Vorbereitungen gestalteten sich jedoch als holprig, da eine Coronainfektion des Schlagmanns und Rückenprobleme des Marbachers dem Training eine Zwangspause auferlegte. Doch die Infektion war am Abreisetag vorüber und es wurde mit mäßigem Selbstbewusstsein nach Köln gereist. Die Rückenbeschwerden bereiteten noch immer Probleme und die finale Frage über den Fitnesstandes unseres Schlagmannes war nicht geklärt, deshalb begab man sich auf die Suche nach dem Ersatzmann. Um der nicht optimalen Besetzung mit Ersatzmann zu umgehen, holte sich der Vierer zusätzlich ärztliche Hilfe ein und testete den Fitnesstand des Untertürkheimers mit einem Lauf- und Ergotest. Diese zeigten, dass Loris einwandfrei den hohen Belastungen im Rennen standhalten kann. Deutlich beruhigter gingen die vier jungen Männer in die letzten Trainingskilometer vor Ort. Auch gestärkt durch die Anwesenheit des Trainers Andreas Linke wurde zuversichtlich gen Start des A-Finals gerudert. Achtung – Los. Schon peitschten die Vierer um Philip und Anton mit Schlagzahl weit über 40 Schläge die Minute über den Fühlinger See. Die Cannstatter konnten sich nach dem Start trotz Steuerprobleme einen Luftkasten in Führung setzen. Diese Führung wurde aber von einem Vierer aus Hameln/Mannheim/Karlsruhe nach knapp 300 m wieder aufgeholt. Ab diesem Punkt leisteten sich diese beiden Boote ein nervenzerreißendes Kopf-an-Kopf Rennen, sodass 500m vor dem Ziel war nichts entschieden. Dann zog der Vierer um Hameln 500m vor dem Ziel den Endspurt an und konnten sich einen Luftkasten in Führung rudern. Doch der Vierer aus Cannstatt behielt die Nerven. Die Führung für Hameln/Karlsruhe/Mannheim schrumpfte, als Anton den Endspurt ansagte. Sofort erhöhte sich der Druck und die Schlagzahl. Andy wusste, das reicht. Schlag für Schlag zogen Die Cannstatter an dem anderen Vierer vorbei. Mit einer guten Länge Vorsprung sicherte sich der Vierer von Andy den Titel des Deutschen Meisters.

Ihr zweites Rennen im leichten Männerachter der Senioren B versprach gute Chancen auf die vordersten Plätze. Besetzt mit dem Vierer aus Cannstatt/Marbach/Stuttgart sowie dem Vizemeister im Zweier mit Leverkusen/Münster und dem im letzten Jahr zweitplatzierten Zweier aus Lübeck/Nürtingen starteten sie ins drei-Boote Feld. Nach mäßigem Start lag der Achter zunächst auf dritter Position. Bei knapp 1000m überholten sie den zweitplatzierten Achter. Diese Position bauten sie über die Strecke weiter aus und sicherten sich die Silbermedaille.