Regatta Ratzeburg

Erstellt von Matthias Auer||Berichte

Mit BufDi Anton Gnann und Neumitglied Philip Kaltenborn besuchten nach längerer Zeit mal wieder StCRC-Ruderer eine internationale Senioren-Regatta. Die 63. Ratzeburger Ruderregatta am 04./05. Juni war das Ziel für den ersten Renneinsatz des leichten Senior B-Vierer-ohne.

Das lokale Bootsprojekt hatte sich bereits im Frühjahr formiert, neben den beiden Cannstattern mit Loris Waidelich (Stuttgarter RG) und Nicolai Keefer (Marbacher RV) an Bord. Es ging recht gut los – so konnten vor und im Ostertrainingslager Breisach trotz anstehender Abitur-Prüfungen bereits viele gemeinsame Kilometer absolviert werden, oft auch unter Anleitung von Bootstrainer Andreas Linke, der für das Projekt gewonnen werden konnte. Die weitere Vorbereitung war dann jedoch eher holprig – 2 Wochen Abi-Stress, der Ausfall eines ersten Testrennens in Schweiz und Corona-Erkrankungen in den Wochen vor Ratzeburg – natürlich ein Sportler nach dem anderen – kosteten einige Trainingseinheiten.

Mit eher übersichtlichem Selbstbewusstsein trat man im Gnannschen Camper die lange Reise in Deutschlands Nordosten an, während das Boot über die Schiene Breisach-Karlsruhe an den Regattaort kam. Die Übernachtung zu viert im Camper – aus Rennvorbereitungs-Sicht eher suboptimal, aber mit Blick auf den Küchensee definitiv sehr romantisch – war dann vielleicht nicht ganz professionell, aber das passte irgendwie ins Bild. Aufgrund eines Mannschaftsgewichtes deutlich unter dem Durchschnittslimit und geringer Körpergröße von der Konkurrenz eher belächelt zu werden, ebenso. Alles Dinge, die nicht unbedingt beitrugen, mit ganz breiter Brust ins Rennen zu gehen. Umso erfreulicher, dass man sich im Vier-Boote-Feld mit gutem Start zunächst an die Spitze setzen konnte und den Platz im Führungsbereich auch hielt in einem engen Rennen mit einer NRW-Renngemeinschaft, über den Großteil der Strecke meist mit etwa einem Bugkasten Rückstand. Mit einem gut gesetzten Zehner und einem starken Schlusssprint fuhr man das Rennen dann überraschend nach Hause, schlussendlich knapp 2 Sekunden vor Leverkusen/Krefeld/Düsseldorf/Hürth.

An Tag 2 war das Feld mit 5 Booten um eines angewachsen, mit einem DRV-Auswahlboot nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Was blieb, war der kräftige Seitenwind und hierdurch anspruchsvolle Ruderbedingungen. Das Auswahlboot zeigte von Beginn an, wer das Sagen hat, während der Großraum-Stuttgart-Vierer nicht so gut ins Rennen kam und durch eine Bojenberührung früh im Rennen zurückgeworfen wurde. So war Neuss/Nürtingen/Lübeck schnell um eine gute Länge enteilt, ein Rückstand, der sich auch bis zum Ziel nicht mehr groß änderte. Die Boote dahinter hatte man im Griff, mit 4 Sekunden Rückstand auf das Siegerboot und knapp 2 Sekunden Vorsprung auf Platz 3 kam man auf dem zweiten Platz ein.

Im Achter hingegen waren die Verhältnisse des DRV-Boots gegen eine wilde Mischung leichter Zweier- und Vierer-Ruderern eine klare Angelegenheit: Mit Anton an den Steuerseilen und Philip und Loris an den Riemen gab es dann doch eine satte Packung und man fing sich ca. 3 ½ Längen ein. Nichtsdestotrotz war der Ausflug sehr lohnend, nachdem man bislang überhaupt keine Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit hatte und doch einiges an Selbstbewusstsein tanken konnte. Zudem haben sich die Jungs durch die starken Auftritte im Vierer auch Plätze in einem deutlich stärkeren Achter erkämpft, der auf den DJM in Köln auch gegenhalten können sollte. Also die verbleibende Zeit bis zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften nochmal möglichst gut nutzen und an der ein oder anderen Stellschraube drehen, damit der Traum von der Medaille auf den Meisterschaften auch umgesetzt wird.