Neckar-Express
Auch wenn es der Titel vielleicht vermuten ließe, hier geht es nicht um eine neue Bahnstrecke in unserem Ruderrevier, sondern vielmehr die Antwort auf die Frage: kommt man mit dem Ruderboot in 2 ¼ Rudertagen von Cannstatt nach Heidelberg?
Doch zurück zum Anfang … Als im Frühjahr die Neckarwanderfahrt von Susann (in 4 Tagen nach Heidelberg) ausgeschrieben wurde, stellte Jochen samstags vor dem Marathontraining die Frage, ob das Ganze nicht in zwei Tagen zu schaffen sei. Nach ein bisschen Rechnerei stand fest: machbar, aber nur mit sehr viel gutem Willen. Und so entstand der etwas abgemilderte Etappenplan: Cannstatt - Marbach - Neckarelz - Heidelberg.
Und so startete das Team des Neckarexpress mit Christian, Heike, Jochen, Jörn und Michael in Max Berger am Freitagnachmittag zum Warmrudern über entspannte 22 km nach
Marbach. Die Sorgen und Spekulationen im Vorfeld, ob das Wetter hält und wie viel Wartezeit die 9 Schleusen am Samstag mit sich bringen würden, erwiesen sich schnell als unbegründet. Nach einer Erfrischung durch einen kleinen lokalen Regenschauer kurz nach der Abfahrt erwies sich Schleusen-Flüsterer Jörn als Goldgriff: fast ohne Verzögerung ging es von Schleuse zu Schleuse – teilweise konnte der Maxe sogar ohne anzuhalten in die Schleuse einfahren. Nach einem kleinen Abstecher durch Heilbronn und der Fahrt durch die handbediente Wilhelmsschleuse unter strenger Aufsicht der anwesenden Badegäste (siehe Foto) ging es in voller Fahrt weiter nach Neckarelz, das nach ca. 77 km Tageskilometer gegen kurz nach 18 Uhr erreicht wurde. Beim Festessen beim lokalen Italiener am Abend begannen dann die Überlegungen, ob die Glückssträhne an den Schleusen weiter halten würde oder ob die 25 km weiter flussabwärts in Eberbach startende Wanderfahrt den Plan durchkreuzen würde. Und natürlich die Frage ob oder wann die beiden Wanderfahrten einander begegnen würden.
Nach zwei weiteren erfolgreich Schleusungen half dann an der Schleuse Neckarsteinach ein geschicktes Manöver, um den Abstand zwischen den beiden Gruppen in Erfahrung zu bringen … Im Eifer des Gefechts gemeinsam mit einem Sportboot geschleust zu werden, rief Schleusen-Flüsterer Jörn eine Schleuse weiter in Neckargemünd an und erfuhr nach kurzer Verwirrung, dass die andere Rudergruppe sich zwischen den beiden Schleusen befände. Als sich das Schleusentor öffnete, legten die anderen Boote gerade nach ihrer Mittagspause ab und nach kurzer Begrüßung nahmen beide Gruppen die verbleibenden Kilometer und Schleusen gemeinsam in Angriff – wobei die Wartezeit an den verbleibenden zwei Schleusen auf wundersame Weise deutlich länger waren als zuvor - der Bonus des Expressbootes war dahin. Nach schönen sportlichen 160 km in knapp 48h war das Ziel Heidelberg erreicht und es ging entspannt zurück nach Stuttgart.
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